Untersuchungsmethoden

Lungenfunktionsuntersuchung

Bodyplethysmographie

Die Lungenfunktion

Zu dieser Untersuchung müssen Sie in einer gläsernen Messkammer Platz nehmen.

Danach wird die Türe geschlossen, Sie können jedoch jederzeit über ein Mikrophon mit der Assistentin Kontakt aufnehmen. Gleichzeitig erhalten Sie über einen eingebauten Lautsprecher Anweisungen, wie Sie atmen sollen. Bei dieser Untersuchung geht es vor allem darum, zu überprüfen wie viel Luft in Ihren Lungen enthalten ist und welchen Anteil sie davon maximal ein- und ausatmen können. Diese Untersuchung ist sehr stark von Ihrer guten Mitarbeit abhängig, wir bitten Sie daher genau auf die Anweisungen zu achten. Es ist sicherlich in Ihrem Interesse, daß die tatsächliche Situation möglichst genau festgestellt wird, damit sie später nicht aufgrund falscher Ergebnisse mit zu starken Medikamenten behandelt werden.

Ein weiterer Teil dieser Untersuchung besteht darin, daß eine eingebaute Klappe kurzfristige ihre Atmung unterbricht. Bitte erschrecken Sie dabei nicht und atmen Sie entsprechend der Anweisungen normal weiter. Diese unangenehme Situation ist rasch vorbei. Im letzten Teil der Untersuchung bitten wir Sie so rasch und fest ein und auszuatmen wie es Ihnen möglich ist. Dadurch erhalten wir weitere Hinweise auf die Durchgängigkeit und Weite Ihrer Atemwege.

Spirometrie

Dies ist eine vereinfachte Form der Bodyplethysmographie, bei der Sie nicht in der Glaskabine Platz nehmen müssen. Die Aussagekraft dieser Untersuchung bezieht sich vor allem auf die Weite der Atemwege. Das gesamte Lungenvolumen und Veränderungen in den Lungenbläschen lassen sich dadurch jedoch nicht bestimmen.

Diffusionskapazitätsmessung

Bei vielen Lungenerkrankungen interessiert besonders, welcher Anteil des eingeatmeten Luftsauerstoffes wirklich in die Blutbahn und letztendlich zu den Organen gelangt. Da für diesen Übertritt die Membran der Lungenbläschen von entscheidender Bedeutung ist, lässt die Bestimmung der Lungendiffusionskapazität Rückschlüsse auf die Intaktheit dieser Membran zu. Zur genauen Bestimmung müssen jedoch Ergebnisse der Bodyplethysmographie mitberücksichtigt werden, die Untersuchung der Lungendiffusion findet daher in der selben Messkabine wie die Bodyplethysmographie statt.

PO,1 Bestimmung

Hierbei messen wir die Beanspruchung und Kraft Ihrer Atemmuskulatur bei kräftiger Ein- und Ausatmung.

Bronchialer Provokationstest

Einzelne Lungenerkrankungen treten nicht ständig sondern nur unter bestimmten äußeren Umständen auf. In solchen Fällen versuchen wir solche Bedingungen nachzuahmen. Dabei lassen wir Sie künstliche oder natürliche Stoffe inhalieren und vergleich Ihre Atmung vor und nach der Inhalation. Sollten dabei stärkere Reizerscheinungen der Atemwege auftreten, geben wir Ihnen ein Gegenmittel.

Unspezifischer bronchialer Provokationstest mit Carbachol:

In diesem Fall inhalieren Sie einen chemischen Bronchialreizstoff. Die Reaktion Ihrer Atemwege gibt Hinweise darüber, ob eine vermehrte Empfindlichkeit Ihrer Atemwege auf unspezifische Reize (z. B. Rauch, Witterungsfaktoren, Ozon, Infekte oder ähnliches) vorliegt.

Spezifischer bronchialer Provokationstest mit inhalativen Allergenen:

Bei dieser Form des bronchialen Provokationstestes atmen Sie natürliche, in unserer Umwelt vorkommende Stoffe ein. Eine übermäßig starke Reaktion Ihrer Atemwege auf diese Inhalation bestätig den aus anderen Testen entstandenen Verdacht, daß bei Ihnen eine Allergie (z. B. auf Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze) vorliegt.

Blutgasbestimmung in Ruhe und Belastung

Das Ziel der gesamten Atmung ist letztlich, ausreichend Sauerstoff zur Versorgung des Organismus bereits zu stellen. Bei der Blutgasuntersuchung entnehmen wir einen Tropfen Blut aus dem zuvor mit einer durchblutungsfördernde Salbe eingecremten Ohrläppchen und bestimmen daraus den Sauerstoffgehalt. In einzelnen Fällen muß diese Untersuchung noch einmal wiederholt werden, wenn Sie sich einer bestimmten Anstrengung unterzogen haben. Dies dient dann zur Feststellung, ob ihre Atmung auch für Belastung genügend Sauerstoff bereitstellt.

Achtung! Die Salbe bewirkt, dass das Ohrläppchen etwas brennt. Bitte nicht hinfassen!!

Sauerstoffaustestung

Bei fortgeschrittenem Atemwegserkrankung ist die Lunge nicht mehr in der Lage genügend Sauerstoff in das Blut übertreten zu lassen. In solchen Fällen kann versucht werden durch zusätzliche Sauerstoffinhalation aus einem Tragebehälter oder „Konzentrator“ die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Da bei einer Behandlung mit Sauerstoff jedoch sowohl ein „Zuviel“ als auch ein „Zuwenig“ Schaden anrichten kann, muß die optimale Sauerstoffmenge ausgetestet werden. Im Falle einer sogenannten Langzeitsauerstofftherapie muß durch wiederholte Messungen die Verträglichkeit der Behandlung immer wieder überprüft werden.

Ergospirometrie

Die Ergospirometrie

Eine Ergospirometrie beinhaltet wie der zusammengesetzte Name bereits ausdrückt, eineKombination aus Ergometrie (Belastungsuntersuchung) und Spirometrie (Lungenfunktionsuntersuchung). Sie gibt sehr tiefgreifende Einblicke in das Zusammenspiel zwischen Kreislauf und Atmung unter Belastungsbedingungen. Haupteinsatzpunkt dieser Untersuchung sind daher Zustände bei denen unter Anstrengung außergewöhnliche Atemnot auftritt.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht in der Messung der jeweiligen Leistungsfähigkeit von Kreislauf und Atmung im Zusammenhang mit Sport. Hier sind Aussagen zur optimalen Trainingssteuerung, Bestimmung des Fitnesszustandes sowie Bestimmung des optimalen Trainingsbereichs zur Verbrennung von Fetten und Gewichtsreduktion möglich.

Die Untersuchung selbst gestaltet sich ähnlich wie bei einem Belastungs-EKG. Sie nehmen dabei auf unserem Trainingsfahrrad Platz. Gleichzeitig wird über eine Gesichtsmaske die jeweilige Ein- und Ausatmung aufgezeichnet. Während der Untersuchung wird die Anstrengung kontinuierlich gesteigert. Es werden regelmäßige Blutdruckkontrollen und Pulskontrollen durchgeführt um eine Überlastung zu vermeiden. Gleichzeitig erfolgen fortlaufende EKG-Aufzeichnungen. Zu bestimmten Zeitpunkten werden kleine Blutproben aus dem Ohrläppchen entnommen um den Sauerstoffgehalt im Blut zu bestimmen.

Die gesamte Untersuchung dauert ca. 20 bis 25 Minuten. Danach erfolgt die Auswertung über ein Computerprogramm. Falls der Grund der Untersuchung eine Bestimmung des sportlichen Leistungszustandes war, bekommen Sie entsprechende Auswertungen und Trainingsempfehlungen für zuhause mit.

Bitte beachten Sie, dass Sie zu dieser Untersuchung sportliche, nicht beengende Kleidung und geeignetes Schuhwerk tragen, damit Sie sich unbehindert belasten können.

EKG und Belastungs-EKG

Für die richtige Sauerstoffversorgung der Organe ist nicht nur eine regelrechte Atmung sondern auch der richtige Transport des mit Sauerstoff angereicherten Blutes von entscheidenden Bedeutung. Diese Transportfunktion wird durch den Herzmuskel gewährleistet. Durch EKG und Belastungs-EKG kann die korrekte Arbeit des Herzens überprüft bzw. bestimmte Formen von Herzrhythmusstörungen und Herzdurchblutungsstörungen erkannt werden.

Pleurapunktionen

Bei Erkrankungen des Rippenfells oder zwischen Rippen- und Lungenfell gelegenen Flüssigkeitsansammlungen wird gewöhnlich von außen durch die Haut eine Gewebe- oder Flüssigkeitsprobe entnommen. Dabei wird eine geeignete Stelle durch Ultraschalluntersuchung festgelegt und örtlich betäubt. Danach ist die Gewebeentnahme selbst weitgehend schmerzlos.

Röntgenuntersuchung von Lunge und Nasennebenhöhlen

Das Röntgengerät

Viele Lungenerkrankungen spielen sich tief im Inneren des Brustkorbs ab und können weder durch gründliche ärztliche Untersuchung noch durch Atemmessungen erkannt werden. Sollte daher bei Ihnen aufgrund bestimmter Beschwerden (z. B. unerklärliches Fieber, starkes nächtliches Schwitzen, Gewichtsabnahme, ständiger Husten, eitriger oder blutiger Auswurf u.ä.) der Verdacht gegeben sein, daß es sich um eine solche Lungenerkrankung handelt, muß eine Röntgenaufnahme der Lunge angefertigt werden. Eine Ultraschalluntersuchung der Lunge ist leider in der Regel wegen des Luftgehaltes nicht möglich.

Sie müssen dennoch keine Angst vor Röntgenaufnahmen haben. Die Strahlenbelastung des in der Praxis installierten modernen Röntgengerätes ist verschwindend gering. Zudem wird die korrekte Funktion der Anlage durch tägliche praxisinterne Qualitätskontrolle sowie regelmäßige externe Kontrolle einer Wartungsfirma und des TÜV’s überprüft.

Zudem können Sie ihre eigene Strahlenbelastung noch weiter reduzieren indem Sie kürzlich angefertigte Aufnahmen zur Untersuchung mitbringen und sich jede Röntgenaufnahme in einem Röntgenpass (erhältlich bei Ihrer Krankenkasse) dokumentieren lassen. In vielen Fällen können Ihnen dadurch unnötige Wiederholungsaufnahmen erspart werden.

Dennoch muss in jedem Einzelfall Vor- und Nachteil einer Aufnahme gewissenhaft gegeneinander abgewogen werden, zumal Röntgenaufnahmen immer nur eine momentane Situation abbilden. Auch ein regelrechter Befund kann sich gelegentlich rasch ändern!

Ambulante Bronchoskopie (Lungenspiegelung) ggf. mit Probeentnahme

Die Bronchoskopie

Im Rahmen einer Bronchoskopie (Lungenspiegelung) werden die Atemwege von innen besichtigt. Dabei wird ein sehr dünner, biegsamer Glasfaserschlauch zumeist über die Nase in die Atemwege eingeführt. Über ein Lichtleiterkabel ist dabei eine Innenansicht des Kehlkopfs, der Luftröhre sowie der Bronchien und ihre Aufzeichnung möglich. Gleichzeitig können unter Sicht Schleim- und Gewebeproben für weiterführende Untersuchungen entnommen werden. In einzelnen Fällen ist auch die Entfernung von aspirierten (in die Atemwege gelangten) Fremdkörpern möglich.

Sollte bei Ihnen eine Bronchoskopie nötig sein, erhalten Sie in der Regel einen Termin frühmorgens. Nach Inhalation eines Lokalanästhetikums zur Betäubung der Schleimhaut erfolgt die Durchführung der Untersuchung unter gleichzeitiger Herz- und Kreislaufüberwachung. Nach Abschluß der Untersuchung sollten Sie sich noch für ca. 1-2 Stunden bei uns ausruhen. Gelegentlich verspüren Sie nach der Untersuchung für einige Zeit leichte Heiserkeit oder Rachenreizung. Nach Entnahme einer Gewebeprobe kann es auch kurzfristig zu geringfügigen Blutbeimengungen im Auswurf kommen. Dies klingt in der Regel jedoch bald ab.

Achtung: Ausübung der Berufstätigkeit und Teilnahme am Straßenverkehr sollten am Untersuchungstag unterbleiben, insbesondere wenn zu Beginn der Untersuchung ein Betäubungsmittel („Schlafspritze“) verabreicht wurde.

Bei dieser Untersuchung ist natürlich gewährleistet, daß keine Krankheitserreger von einem Patienten auf den anderen übertragen werden. Wir lassen dazu unser Bronchoskopiegerät in regelmäßigen Abständen von einem anerkannten Hygieneinstitut auf Keimfreiheit überprüfen. Erfolgreiche Teilnahme an diesem Test wird mit folgendem Zertifikat bescheinigt.